Frauen war im Mittelalter der Zugang zum Kōyasan verwehrt. Wenn man den Legenden um Kūkais Mutter oder der Mutter von Ishidomaro einen wahren Kern zugesteht, dann war den Frauen nur eine Wallfahrt bis zur äußeren Peripherie wie dem Jisonin bei Kudoyama oder der Karukaya-Halle in Kamuro gestattet. Doch in der späten Edo-Zeit konnten Frauen bis kurz vor die Tore kommen: weibliche Pilger hatten nur einen sehr restringierten Zugang, durften aber auf Rundpfaden auf den Bergesgrädern und –gipfeln die Tempel in der Hochebene des Kōyasan von oben her betrachten bzw. verehren. Auf den Hin- und Rückwegen sowie entlang der Rundpfade auf den Bergeshöhen stifteten einzelne begüterte Frauen verschiedene Hallen, Buddha- und Bodhisattva-Figuren und eben die Frauenhallen, die den weiblichen Pilgern als Rast- und Gedenkstätte dienten und deren berühmtestes Beispiel am Fudōguchi-Eingang des Kōyasan auf dem Hinweg auch heute noch steht.
(Ausschnitt aus einer Bildkarte von 1813, Kōyasan saiken ezu, handkolorierter Holzdruck, der auf einem Bild des Malers Tachibana Yasuharu beruht. Die
überdimensionierte bronzene Jizō-Figur blickt nicht - was der Realität entsprechen würde - auf die Frauenhalle, sondern ist etwa 90 Grad im Uhrzeigersinn
gedreht, um sie für den Betrachter der Karte sichtbar zu machen.)
Die Frauenhallen sind wohl erst im späten 18. Jahrhundert aufgekommen und zählten zu den Hochzeiten sechs Hallen, auch wenn seit den Anfängen die beiden Hallen am Hinweg, die Halle am Fudōguchi, sowie die am Rückweg, die Halle am Großen Tor, die am besten ausgebauten Institutionen waren.
Bei der Halle am Fudōguchi handelt es sich, wie die Abbildung aus dem Kii no kuni meisho zue von 1838 zeigt, um keine Einzelhalle, sondern um ein
Konglomerat von verschiedenen Hallen mit zum Teil profaner, zum Teil religiöser Nutzung. Es gab dort neben der eigentlichen Frauenhalle zwei weitere Hallen
für die religiöse Einkehr, eine Fudō-Halle und eine Kannon-Halle, sowie ein als „Klause“ (anshitsu 菴室) bezeichnetes Gebäude, das wohl auch
Übernachtungsmöglichkeit bot.
Frauenhalle am Fudōguchi (Kii no kuni meisho zue, 1838) | Frauenhalle am Fudōguchi ((Shinzō) Kōyasan zenzu, 1857) |
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Frauenhalle am Fudōguchi um 1904 | Frauenhalle am Fudōguchi um 1906 |
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Frauenhalle am Fudōguchi um 1916 | Frauenhalle am Fudōguchi um 1920 |
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Frauenhalle am Fudōguchi um 1930 | Frauenhalle am Fudōguchi um 1932/3: Beginn der Erdarbeiten. |
e048_02【a00869】 |
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e085_10【a01355】 |
Auf einem Teil der Bilder ist im Hintergrund der Betonbau der Endstation für die 1929 geplante, jedoch unvollendet gebliebene Seilbahn für Personentransport zu sehen, die die Frauenhalle direkt mit der Bahnstation Gokurakubashi verbinden sollte.
sha032_01 |
e039_02b【a00695】 |
e082_01【a01315】Schuhputzer |
e111_01【a01690】Schuhputzer |
e199_01【a02750】Schuhputzer |
e127_02【a01888】 |
e068_01【a01178】Andenken |
a1550【a01550】Andenken |
e172_02【a02409】Spazierstöcke |
e113_01【a01715】Spazierstöcke |
e087_01【a01374】 |
e230_02【a03205】gleicher Blickwinkel (ca. 1926) |
Ausgebessertes Schild: bis Shōwa 9 (1934) | Ursprüngliches Schild: bis Taishō 23 (1934) |